Rede im AGH am 16.01.2020 - Verbot öffentlicher Prostitution

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Der Antrag hat das klare Ziel, die Abschaffung der erbärmlichsten Form der Prostitution, dem Straßenstrich, voranzutreiben. Die Argumentation von Jeannette Auricht ist plausibel, folgerichtig und nachvollziehbar. Doch schauen wir uns mal genauer die widersprüchlichen Gegenreden der anderen Parteien an. Zum Beispiel:

Frau Caglar (SPD):

“Natürlich ist Straßenprostituion ein Problem.”

Also zumindest findet Frau Calgar die Zustände offensichtlich nicht so schön. Aber – denkt die Dame – anders geht es nun mal nicht. Also es soll so bleiben, wie es ist. Sie denkt, mit ein paar neuen Bio-Verrichtungsstätten, längeren Sprechzeiten der Beratungsstelle und Straßenmalerei verbessert sich irgendetwas. Wohl kaum, und schon gar nicht für die Sexarbeiterinnen.

Frau Vogel (CDU):

“Sie schauen zu, wie Minderjährige zur Prostitution gezwungen werden …”

Na bitte! Frau Vogel und der CDU ist das Problem also offensichtlich schon bekannt, schon sehr lange sogar. Sie beschreibt die unhaltbaren und frauenverachtenden “Arbeits”-bedingungen genau und detailreich. Ebenso die hilflose Lächerlichkeit der vom Senat vorgenommenen Maßnahmen wie drei zusätzliche Bio-Klo´s, Einstiegs- und Austiegsberatung ohne Ergebnis, erhöhter Reinigungsungszyklus und wasserlösliche Piktogramme. Bleibt es spannend, wie die CDU später abstimmen wird? Wohl kaum.

Frau Schmidt (Die Linke):

“Du bist doch nachher ooch dran, zieh ´ne Nummer, Junge!”

Auch hier hören wir wieder tausend gute Gründe, warum die erbärmlichen Zustände im Grunde so bleiben sollen, wie sie sind und warum das so gut ist. Allerdings erschließt sich uns nicht, warum Frau Schmidt hier die Immobilienpreise erwähnt. Vielleicht, weil Prostituierte im Kiez die Grundstückspreise und Mieten niedrig halten? Mag sein, ist ja auch ein politisches Ziel der Linken, aber was nützt es den betroffenen Frauen?

Frau Jasper-Winter (FDP):

“Ich könnte es mir einfach machen …”

Macht sie auch. Genau wie Ihre Vorrednerinnen legt Frau Jasper-Winter nur Argumente dar, warum alles so bleiben soll. Na und dann gibt es doch “rechtliche” Gründe in Form von Gesetzen. Kann man also nichts machen, schade auch, erledigt.

Frau Kofbinger (Grüne)

“…………………………………..”

Schwer wiederzugeben, was Frau Kofbinger so von sich gegeben hat. Es ging hier um “Prostitution” und nicht um “Prohibition”. Klingt zwar ähnlich, aber bei dem einen geht es um Alkohol, bei dem anderen um Menschen. Um die betroffenen Menschen ging es in ihrer Rede jedenfalls überhaupt nicht.

Fazit:

Die Situation um die Prostitution in der Kurfürstenstraße ist zwar frauenverachtend, soll aber im Prinzip so bleiben. Es wird geduldet, man schaut weg. Der Missstand wird gepflegt mit scheinheilig wirkungslosen Maßnahmen. Und AfD-Anträge werden ja sowieso nicht unterstützt.